Innovative High-Tech aus Tirol
Der Roboter-Stall der Zukunft
Betritt man zum ersten Mal das topmoderne Firmengebäude von HETWIN Automation Systems im Gewerbegebiet von Langkampfen, würde man kaum annehmen, dass hier Maschinen für die Landwirtschaft entstehen. Was vor etwa 25 Jahren als Werkstatt-Bastelei des Firmengründers Josef Hetzenauer am elterlichen Bauernhof begann, ist heute ein international bedeutender High-Tech-Betrieb mit ca. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kunden auf der ganzen Welt. „Wir setzen Projekte in rund 20 Ländern um, darunter auch in den USA“, bestätigt Hetzenauer. HETWIN entwickelt und produziert vollautomatisierte Stall-Lösungen – vom Futteranschieber über den Mistsammelroboter und das Einstreusystem bis zum Fütterungsroboter. Sowohl für Großbetriebe als auch für kleine Nebenerwerbsbauern können maßgeschneiderte Systeme konzipiert und umgesetzt werden.
Mit der Gründung des Unternehmens vor 20 Jahren ist es dem gelernten Maschinenbau-Techniker gelungen, seine Leidenschaft für die Landwirtschaft mit jener für die Technik zu verbinden – gegen alle möglichen Widerstände und viele Zweifler. „Als ich damals meinen sehr guten Job gekündigt habe, um mich selbstständig zu machen, wurde ich von manchem für verrückt erklärt.“ Spätestens, als Hetzenauer um das Jahr 2005 mit seinen Prototypen auf den großen Landwirtschaftsmessen die Augen auf sich zieht, verstummen auch die skeptischen Stimmen.
From farm to beer
Josef Hetzenauer, Gründer und Geschäftsführer
„Alles an unseren High-Tech-Produkten entwickeln wir selbst."
Seine ersten Maschinen baut Hetzenauer, um den elterlichen Milchviehbetrieb zu optimieren. „Statt zwei mal händisch wird die Kuh vollautomatisch acht mal am Tag mit genau der richtigen Futtermischung versorgt. Das erhöht die Tiergesundheit und sorgt für eine optimale Milchleistung.“ Schon damals ist Innovation der wichtigste Leitgedanke und der treibende Motor. „Ich habe immer die Strategie verfolgt, alles selbst zu entwickeln.“ So wie der erste aufsehenerregende Prototyp des Firmengründers komplett im Eigenbau entstanden ist, wird auch heute bei HETWIN alles im Haus selbst entwickelt – von der Konstruktion über die Elektronik bis hin zur Software.

Das eröffnet natürlich ein weites Feld für eine Vielzahl hochinteressanter Tätigkeiten und Berufsmöglichkeiten. In der Technischen Abteilung von HETWIN werden neue Geräte konstruiert, Projekte entworfen und ausgetüftelt. Die Software-Abteilung haucht den Maschinen über SPS-Programierung Leben ein, auch die komplette Maschinenbaukonstruktuion findet in Langkampfen statt. Für einen Einstieg reicht eine technische Ausbildung. „Wenn jemand einen Beruf im Bereich Elektro/Maschinenbau hat, kann er oder sie bei uns auch gezielt ausgebildet werden.“ Die Service-Kundendienst-Abteilung kümmert sich um Wartung und Service der Anlagen im Umkreis von ca. 400 Kilometern – eine herausfordernde und gleichzeitig sehr abwechslungsreiche Tätigkeit. Die Abteilung Produktion und Montage ist einerseits für die Endfertigung der Roboter und anderseits für die Installation beim Kunden vor Ort zuständig.
Ein weites Feld an Tätigkeiten
Besonders der Beruf des Mechatronikers bekommt laut Hetzenauer mehr und mehr Gewicht. HETWIN bildet in diesem Zweig auch Lehrlinge aus. „Die Automatisierung schreitet in der Industrie rasend voran“, erklärt der Firmenchef. „Wenn man sich sowohl mechanisch als auch elektrisch auskennt, ist man heute ganz klar im Vorteil. Es ist ein Zukunftsberuf, mit dem einem alle Türen offen stehen.“ Außerdem sei die Berufsschule in Kufstein praktisch ums Eck.
From farm to beer
Philip, 17, Lehrling Mechatronik und Automatisierungstechnik
„Das Arbeitsklima ist toll und sehr familiär."
Philip (17) lernt im dritten Lehrjahr Mechatroniker und Automatisierungstechniker. „Ich habe mich bewusst für diesen Beruf entschieden, weil ich mich für Elektronik und Mechanik sehr interessiere. Man bekommt die Weiterentwicklung der Technik direkt mit. Bei HETWIN taugt mir besonders, dass man auch viel herumkommt und immer wieder auf Montage fährt. Außerdem haben wir ein tolles Arbeitsklima, wir verstehen uns untereinander sehr gut. Es ist einfach sehr familiär. Man sitzt dann auch manchmal noch am Abend zusammen oder unternimmt etwas gemeinsam, das ist schon super.“
Christoph Ranggetiner, Technischer Leiter/Prokurist
„Die Entwicklungstiefe ist eine ganz große Stärke des Unternehmens."
Christoph Ranggetiner ist Technischer Leiter/Prokurist und seit über 11 Jahren bei HETWIN. „Mein Tätigkeitsfeld reicht vom Einkauf, der Überwachung und Koordination unserer Produkte über die Planung bis hin zur Kalkulation. Dadurch, dass wir kein riesiges Unternehmen sind, gibt es auch nicht für alle Aufgaben eine eigene Abteilung – mir taugt das. Wenn man die größten Stärken des Unternehmens von der technischen Seite betrachtet, muss man klar die Entwicklungstiefe hervorheben. Wir entwickeln eigene Platinen, Elektroniken, Mechaniken und sogar die Software selbst. Wir sind international vorne mit dabei und produzieren High-Tech-Produkte. Was uns auch auszeichnet ist, dass wir individuelle Lösungen für die Landwirte anbieten können – auch für Betriebe, bei denen die Umsetzung nicht so einfach ist, finden wir Möglichkeiten.“

Wer die Firmenzentrale in Langkampfen besucht, kommt an einem Abstecher zum betriebseigenen „modernsten Milchviehstall Europas“ nicht vorbei. Hier sind die Produkte von HETWIN rund um die Uhr im Einsatz und sorgen für einen automatisierten Stallbetrieb für 70 Milchkühe und 60 Stück Jungvieh. „Heutige Milchkühe sind wie Hochleistungsportler“, betont Hetzenauer. „Neben der Milchleistung ist es enorm wichtig, dass die Tiere auch gesund bleiben.“ Bis zu 8 Mal in 24 Stunden werden die Kühe mit frischem Futter mit dem ARANOM Fütterungsroboter versorgt. Durch die zukunftsweisenden elektrischen Antriebe der Roboter, wird im Vergleich zu alten, dieselbetriebenen Systemen die Umwelt geschont. Außerdem können auch viele Landwirte, die am Dach eine Photovoltaik-Anlage betreiben, den Eigenstrom nützen und somit Kosten sparen. Die Daten sind live über eine App am Handy abrufbar. Die geballte Technik scheint die Tiere nicht zu stressen, ganz im Gegenteil - sie liegen je nach Laune entspannt im Stroh, stellen sich brav in die Melk-Warteschlange oder kauen gemütlich vor sich hin. Hetzenauer: „Die Robotertechnik stellt nicht nur die optimale Versorgung der Tiere sicher, sie bringt auch Ruhe in den Stall.“
Modernster Milchviehstall Europas
Das Unternehmen HETWIN wurde vor 20 Jahren von Josef Hetzenauer in Langkampfen gegründet. HETWIN konstruiert und produziert mit mittlerweile 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vollautonome Roboter-Lösungen für die Landwirtschaft. Die innovativen High-Tech-Produkte werden bereits von Kunden in rund 20 Ländern eingesetzt.
Mehr Informationen unter: www.hetwin.at